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Kurzzeitwohngruppe Brücke nimmt an einer internationalen Konferenz in Island teil

Kurzzeitwohngruppe Brücke nimmt an einer
internationalen Konferenz in Island teil



Vom 06.10.-13.10. fand die 11. Isba-Konferenz statt. Die isba (International Short Break Association) hat es sich zum Ziel gesetzt, alle 2 Jahre eine Konferenz auszutragen, in der sich Menschen zum fachlichen Austausch und zum gemeinsamen Entwickeln neuer Ideen treffen, die beruflich oder privat im breiten Feld der ambulanten Hilfen für Menschen tätig sind. Neben vielen Experten aus 14 Ländern nahmen an der Konferenz auch selbst betroffene Menschen teil, die aufgrund einer eigenen Behinderung/Erkrankung auf Unterstützung angewiesen sind oder ihre Angehörigen mit einer Behinderung/Erkrankung betreuen.

Neben vielen spannenden Fachvorträgen steht vor allem der intensive Austausch untereinander im Vordergrund der Konferenz, um die in den verschiedenen Ländern gesammelten Erfahrungen weitergeben und voneinander profitieren zu können. Besonders eindrücklich sind auf den Konferenzen stets die Workshops und Vorträge, in denen Menschen von ihren eigenen Erfahrungen berichten und dabei vermitteln, was ihnen als Betroffenen in der ambulanten Versorgung besonders wichtig ist und in der Vergangenheit geholfen hat.
Einen solchen Konferenzbeitrag präsentierten in diesem Jahr auch Teilnehmende aus der Kurzzeitwohngruppe Brücke.



Die Bereichsleitung und ein Kollege des Basisdienstes reisten gemeinsam mit den Kurzzeitgästen Mika (10 Jahre) und Leander (13 Jahre) und deren Müttern, sowie der Tante von Leander für eine Woche nach Island, und stellten auf der Konferenz einen extra gedrehten Film vor. Dieser entstand in den letzten neun Monaten in der Kurzzeitwohngruppe, bei Freizeitaktivitäten und bei den Familien zuhause und zeigt Szenen aus dem Alltag der Kinder und der Familien. Zudem beschreiben die Mütter und die Tante offen und nachvollziehbar, mit welchen Ängsten und Hürden sie auf dem Weg zur Kurzzeitunterstützung zu kämpfen hatten und in welcher Weise sie heute davon profitieren, diesen Weg beschritten zu haben.

Entstanden ist dabei ein offener und ehrlicher Einblick in die Situation dieser beiden Familien, der beim Konferenzpublikum auf großes Interesse stieß.
Der Austausch mit den vielen Menschen aus anderen Ländern, die Präsentation des Films und die durchweg positiven und freundlichen Rückmeldungen und vielen Nachfragen waren für alle Teilnehmer aus der Brücke eine spannende Erfahrung. Und Mika und Leander standen im Anschluss gerne noch Rede und Antwort, als das interessierte Publikum seine Fragen stellte. Dabei genossen sie sichtlich die große Aufmerksamkeit und meisterten diese ungewöhnliche Situation souverän!

Im Anschluss an den Vortrag folgte eine Einladung zum Besuch einer Nachmittagsbetreuung für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen in Reykjavik, der wir am nächsten Tag gerne folgten. Und für das nächste Jahr haben wir uns mit einer Kurzzeiteinrichtung aus Dänemark verabredet, gegenseitige Besuche zu organisieren.


Neben der Konferenzteilnahme hatten wir natürlich auch ein wenig Zeit, uns die Hauptstadt Reykjavik anzuschauen, sowie ein kleines bisschen der beeindruckenden Natur in Island – wobei für Mika und Leander ebenso wie für uns Erwachsene der Geysir Strokkur ein aufregendes Highlight war.
Nach einer spannenden Woche reisten wir voller neuer Eindrücke und Ideen für die Zukunft zurück nach Deutschland. Und hier wollen wir überlegen, zu welchem Thema wir bei der nächsten isba-Konferenz im Sommer 2020 in Madison/USA einen Vortrag halten möchten.
Denn eines steht für uns alle nach dieser Reise fest: Die isba-Konferenz ist ein wirklich lohnendes Ziel für uns, egal ob Profis oder Nutzer, auf welcher wir wichtige Erfahrungen austauschen und unseren beruflichen und privaten Horizont auf unschätzbare Weise erweitern können!

Andreas Karger
Bereichsleitung